„Die Leidtragenden sind die Schüler“

Die Ankündigung erneuter Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di im privaten hessischen Omnibusgewerbe wird von den Arbeitgebern heftig kritisiert. Vor allem die sehr kurzfristige Ankündigung ist aus Sicht der Busunternehmer nicht hinnehmbar. „Am Abend vorher einen Warnstreik anzukündigen ist völlig inakzeptabel. Die Erfahrung zeigt, dass viele Schüler und Pendler nicht mehr rechtzeitig informiert werden, und dann morgens an der Haltestelle stehen bleiben“, betont Volker Tuchan, Geschäftsführer beim Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO). Der Versuch, ausgerechnet am letzten Schultag vor Weihnachten auf dem Rücken von Schülern Druck auf die Verhandlungen ausüben zu wollen, ist nach Überzeugung der Busunternehmer nicht fair und auch nicht nachvollziehbar. „Wir sind überzeugt davon, dass wir der Gewerkschaft und unseren Mitarbeitern ein gutes Angebot gemacht haben, in dem wir das Entgelt stufenweise um 5 % bis Mitte 2015 auf dann 11,60 € in der Fläche und auf 12,- € pro Stunde im Ballungsraum erhöhen. Die von ver.di geforderten 8,7 % Lohnerhöhung sind nicht realistisch, da sie für die Unternehmen wirtschaftlich nicht verkraftbar sind. Für solche Steigerungen stecken in den langlaufenden Verkehrsverträgen mit den öffentlichen Auftraggebern keine Refinanzierungsmöglichkeiten“, versichert Tuchan. Hessens Busunternehmen wissen nach seinen Worten „um die Bedeutung der Fahrer als wichtige Ressource für einen sicheren und funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)“. Der LHO fordert die Gewerkschaft ver.di auf, die Realitäten im Blick zu behalten und die für Freitag geplanten Verhandlungen nicht durch unnötige Streikaktionen zu belasten.