“Nicht zu Lasten der Fahrgäste Arbeitsplätze gefährden”

Frankfurt / Darmstadt / Gießen. Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hat die angekündigten dreitägigen Streiks im privaten Omnibusgewerbe scharf kritisiert. Der Streik der Gewerkschaft ver.di geht nach den Worten des Verbandsgeschäftsführers Volker Tuchan „einmal mehr zu Lasten der Fahrgäste, vor allem der Schüler, die derzeit Abiturprüfungen hätten und pünktlich ankommen müssten.“ Der Verband kritisiert außerdem, dass es über die Streikmaßnahmen keine Urabstimmung gegeben habe. „Als Warnstreik geht diese 3-Tages-Aktion nicht mehr durch. Ver.di muss sich deshalb die Frage nach der Legitimität und der Verhältnismäßigkeit dieses Streiks gefallen lassen“, so Tuchan weiter.

<//article>Der LHO fordert die Gewerkschaft ver.di auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Es liegt ein sehr gutes Angebot vor. In mittlerweile sieben Verhandlungsrunden sind wir den Gewerkschaftsforderungen weit entgegengekommen – auch weil wir um die Bedeutung der Fahrer für einen funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wissen“, macht Tuchan deutlich. „Es ist enttäuschend, dass ver.di bislang keine Einigungsbereitschaft zeigt, obwohl wir bereit sind, die Löhne bis 2016 schrittweise um 8,7 Prozent zu erhöhen.“ Zum 01.01.2016 erhielten Fahrer in der Fläche dann einen Stundenlohn von 12,- €, Fahrer in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zwischen 12,40 € und 12,78 €. Außerdem sei der Verband ver.di bei der Forderung nach einer Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 39 Stunden entgegengekommen. Dies gehe schon jetzt über die den Busunternehmen zur Verfügung stehenden Mittel hinaus, weitere Steigerungen könnten am Ende Arbeitsplätze gefährden.

LHO: "Streiks können Spielraum der Unternehmen nicht vergrößern" 

Auch Streiks könnten den finanziellen Spielraum nicht vergrößern, so der LHO mit Blick auf die begrenzten Refinanzierungsmöglichkeiten aus den Verkehrsverträgen mit öffentlichen Auftraggebern. Zwar sehen die Verträge eine Fortschreibung der Lohnkosten vor, jedoch nur anhand eines Fremdindexes des Statistischen Bundesamtes, also unabhängig von den Steigerungen im LHO-Tarifvertrag. „Wir müssen uns bei der Anhebung der Löhne an dem orientieren, was refinanziert werden kann, sonst fahren die Unternehmen gegen die Wand“, so Tuchan abschließend. Der LHO fordert die Gewerkschaft ver.di auf, die Realitäten in Hessen im Blick zu behalten und einer Einigung nicht weiter im Weg zu stehen.